Anzahl der Migranten aus Hongkong in Großbritannien bis 2023

Im vierten Quartal 2023 haben 2.481 Hongkonger eine Einreisegenehmigung für Großbritannien erhalten. Mit 2.029 ist der Anteil der Genehmigungen über ein Visum für ein Studium nach Großbritannien gekommen. Der Anteil der Visagenehmigungen über den Immigrationspfad der BN(O) (British National (Overseas)) Pässe ist wie schon im Vorquartal gesunken. Das dritte Quartal verzeichnete auch im Jahr 2022 eine höhere Anzahl an Visa für ein Studium. Auch in Kanada hat die Anzahl der erteilten Einreisegenehmigungen für Hongkonger:innen im Jahr 2021 deutlich zugenommen.

Tausenden Hongkonger beantragen Einreise nach Großbritannien

Zum 31. Januar 2021 führte Großbritannien einen neuen Weg der Migration nach Großbritannien für Hongkonger:innen ein, die einen sogenannten BN(O) Pass besitzen. Laut BBC verfügten rund 300.000 Hongkonger:innen im Jahr 2020 über einen BN(O) Pass, weitere 2,9 Millionen wären berechtigt einen zu beantragen. Zwischen dem 31. Januar 2021 und dem 4. Quartal 2022 wurden alleine 78.974 solcher Einreisegenehmigungen erteilt. Die Bevölkerungsentwicklung in Hongkong war 2021 zum zweiten Jahr in Folge negativ. Im Jahr 2021 schrumpfte die Bevölkerung Hongkongs um 0,91 Prozent, im Vorjahr 2020 hat das negative Wachstum 0,36 Prozent betragen.

Politische Situation in Hongkong führt zu Emigration

Laut einer Umfrage einer Hongkonger Denkfabrik sind die Hauptausreiseziele der Hongkonger:innen Großbritannien, Kanada, Australien und Taiwan. Die Gründe für die Ausreisewünsche sind vielfältig, haben jedoch vor allem mit der politischen Situation in Hongkong zu tun: Im Jahr 2021 gaben rund 24 Prozent aller Teilnehmer:innnen einer Umfrage an, dass Demokratiedefizite das Hauptmotiv für eine Ausreise sei. Rund ein Fünftel aller Befragten gaben jeweils Unzufriedenheit mit der lokalen Regierung in Hongkong, die politischen Unruhen und soziale Spaltung und die verringerte Freiheit, Menschenrechte und Informationsfreiheit als Motive für eine Auswanderung an. Lediglich rund zehn Prozent gaben die wirtschaftliche Situation als Grund an. Nach dem Inkrafttreten des neuen Sicherheitsgesetzes im Januar 2021 in Hongkong folgte eine Verhaftungswelle gegen Demokratieaktivist:innen und die Unterdrückung der Opposition und vieler Medien. Mehr zu diesem Thema findet sich auf unserer ausführlichen Themenseite zu Hongkong.