SPD-Abstimmungsverhalten bezüglich der Kriegskredite im Ersten Weltkrieg 1914
Burgfriedenspolitik
Vor Ausbruch des Krieges hatte die SPD eine antimilitaristische und antiimperialistische Haltung eingenommen. Durch die Partei wurden große Friedensdemonstrationen organisiert und in diversen Denk- und Flugschriften gegen einen Krieg argumentiert. Unter anderem diese Haltung hatte der SPD in den Reichstagswahlen von 1912 noch die meisten Sitze eingebracht. Vor diesem Hintergrund war das Abstimmungsverhalten der Sozialdemokraten in der Frage nach Kriegsanleihen scheinbar widersprüchlich. Der Grund für diesen Wandel ist bei den Kriegsbefürwortern zu suchen: Es gelang diesen den Krieg als einen Abwehrkampf zu inszenieren und das Bild eines von aggressiven Feinden umringten Deutschlands zu schaffen. Die Verteidigung des Reiches wurde damit zu einem vereinenden Anliegen. Als besonders prägend für diesen Zeitgeist gilt das Zitat von Kaiser Wilhelm: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!"Der Erste Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg gilt aus die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" und sollte rund neun Millionen Soldaten das Leben kosten. Alle beteiligten Staaten gingen zunächst von einem raschen Sieg der eigenen Sache aus, mussten sich jedoch bald mit der Realität des modernen Krieges auseinandersetzen: Die Schlachten der napoleonischen Ära waren Abnutzungs- und Materialschlachten gewichen. Nicht länger waren Taktik oder Truppenqualität wichtig, sondern Produktionszahlen und technischer Fortschritt sollten diesen Konflikt entscheiden. Entsprechend hoch waren die Verluste während der Kämpfe, exemplarisch dafür war die Schlacht bei Verdun. Erst mit völliger Erschöpfung endete der Konflikt mit einer Niederlage der Mittelmächte.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.