Nettozahlungen von Deutschland an die Europäische Union bis 2022
Die Höhe der Nettozahlungen ergibt sich aus den operativen Haushaltssalden¹ der jeweiligen Jahre, also aus der Differenz zwischen erhaltenen und abgeführten finanziellen Leistungen. Da Deutschland ein sogenannter Nettozahler ist, sind die den Zahlungen zugrunde liegenden Haushaltssalden im betrachteten Zeitraum stets negativ gewesen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei der Ermittlung der Haushaltssalden um eine rein buchhalterische Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben bezogen auf den EU-Haushalt handelt. Die Frage, ob sich mit der EU-Mitgliedschaft für einen Staat mehr Vorteile oder mehr Nachteile verbinden, lässt sich nicht mit einer ausschließlichen Betrachtung des jeweiligen Saldos beantworten, da dieser zahlreiche Faktoren ausblendet.
Die operativen Haushaltssalden werden ermittelt als Differenz zwischen den operativen Ausgaben (Expenditure), die jedem Mitgliedstaat zugerechnet werden, und dem angepassten "nationalen Beitrag" (National Contribution) jedes Mitgliedstaats. Für Deutschland ergab sich im betrachteten Zeitraum immer ein negativer Saldo, d. h. Deutschland zahlt mehr an die EU, als es von der EU erhält (in dieser Statistik wird die Höhe dieser Zahlungen abgebildet, daher sind die dargestellten Zahlen positiv).