Erneuerbare Energien nehmen in der Energie- und Stromversorgung der Schweiz bereits heute eine wichtige Rolle ein. So lag ihr Anteil am Endenergieverbrauch im Jahr 2019 bei knapp 24,1 Prozent. Der Anteil an der Stromerzeugung ist dementsprechend hoch und die aus erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge steigt kontinuierlich. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass der Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2019 durch Wasserkraftwerke erzeugt wurde (knapp 90 Prozent). Der Anteil der Wasserkraft an der gesamten Stromerzeugung in der Schweiz lag bei rund 56,4 Prozent.
Die weiteren erneuerbaren Energiequellen haben entsprechend nur einen geringen Anteil an der Energieerzeugung in der Schweiz. Allerdings weisen sie teilweise ein starkes Wachstum auf. So stieg der Energieertrag der Schweizer Photovoltaik-Anlagen in den letzten Jahren stetig. Auch der Energieertrag solarthermischer Kollektoren wächst kontinuierlich. Insgesamt sieht das Bundesamt für Energie das Solarenergiepotenzial der Schweizer Hausdächer und -fassaden bei rund 67 Terawattstunden pro Jahr und zeigt auf einer interaktiven Karte geeignete Immobilien in der Schweiz.
Andere erneuerbare Energien werden in der Schweiz noch wenig genutzt. Die Verwendung erneuerbarer Anteile aus Abfall generierte etwa 4.545 Terajoule Energie. Aus Biomasse wurden in der Schweiz im Jahr 2019 rund 473 Gigawattstunden Strom erzeugt. Die Stromerzeugung aus Windkraft nahm in den letzten Jahren zwar zu, spielt in der Schweiz aber weiterhin eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
Die Förderung erneuerbarer Energien erfolgt in der Schweiz über das Einspeisevergütungssystem. Betreiber entsprechender Anlagen können die Vergütung beantragen, um die höheren Produktionskosten auszugleichen. Zur Finanzierung wird von den Stromkunden ein Netzzuschlag in Höhe von 2,3 Rappen erhoben.