Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Finnland 2024

Alexander Stubb von der Nationalen Sammlungspartei (Kok) hat die Stichwahl um die finnische Präsidentschaft am 11. Februar 2024 mit einem Stimmenanteil von rund 51,6 Prozent gewonnen. In der zweiten Wahlrunde setzte sich Alexander Stubb knapp gegen Pekka Haavisto von der Grünen Liga (VIHR) durch, der rund 48,4 Prozent der Wählerstimmen erzielen konnte.

1. Wahlrunde zur finnischen Präsidentschaft

Bei den Präsidentschaftswahlen in Finnland am 28. Januar 2024 erzielte Alexander Stubb von der nationalen Sammlungspartei (Kok) 27,2 Prozent der gültigen Stimmen. Knapp dahinter platzierte sich Pekka Haavisto von der Grünen Liga (VIHR) mit rund 25,8 Prozent der Stimmen, wenngleich Haavisto als freier Kandidat angetreten ist. Jussi Halla-aho von den rechtsextremen "wahren Finnen" (PS) verfehlte mit einem Stimmanteil von rund 19 Prozent den Einzug in die Stichwahl ebenso wie der ehemalige EU-Kommisar Olli Rehn von der Zentrumspartei (kesk), der rund 15,3 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinen konnte. Da kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielen konnte, kommt es am 11. Februar 2024 zur Stichwahl zwischen Alexander Stubb und Pekka Haavisto.

Die Relevanz der finnischen Präsidentschaft

Das Staatsoberhaupt Finnlands hat deutlich mehr Befugnisse als die primär auf Repräsentanz beschränkte Rolle deutscher Staatspräsident:innen. Der finnische Staatspräsident ist zusammen mit der Regierung für die Außenpolitik des Landes zuständig und formal Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte, was in der derzeitigen geopolitischen Lage Finnlands keine triviale Verantwortung ist, wenngleich diese Funktion auch an einen Minister delegiert werden kann. Finnland hat lange Zeit einen Neutralitätsansatz in der Außenpolitik verfolgt und trotz der konfliktreichen Geschichte, die das Land mit dem Nachbarstaat Russland hat, sich bewusst nicht um die Mitgliedschaft im Nordatlantikpakt NATO beworben.
Erst im Zuge der russischen Annexion der ukrainischen Krim im Jahr 2014 wurde die finnische Position national diskutiert und ein Umdenken in der Gesellschaft setzte ein. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 drehte sich die gesellschaftliche und politische Position in Finnland vollständig und in den Meinungsumfragen zum NATO-Beitritt sprach sich erstmals eine deutliche Mehrheit für einen Beitritt des Landes zur NATO aus. Am 04. April 2023 wurde Finnland offiziell als 31. Mitgliedsstaat der NATO begrüßt.

Das finnische Wahlsystem (Präsidentschaftswahlen)

Der bzw. die finnische Präsident:in wird für eine Amtszeit von sechs Jahren in einem Zweirundensystem gewählt. Erhält die kandidierende Person im ersten Wahlgang nicht die nötige absolute Mehrheit der Stimmen, findet ein zweiter Wahlgang (Stichwahl) zwischen den beiden kandidierenden Personen statt, die im ersten Wahlgang die meisten und zweitmeisten Stimmen auf sich vereinen konnten.